BOßELN
Spannende Meterentscheidungen beim FKV-Finale  
Beide Titel bleiben im Ostfriesischen Klootschießer-Verband – Ardorf und Reepsholt gehen als Sieger hervor
Veröffentlicht: 23.04.2012
OSTFRIESLAND
RBE
Dietrichsfelder Frauen hatten Probleme mit der Leerhafer Wurfstrecke. Reepsholt war auf der Rückrunde das Maß aller Dinge.
 Matthias Rahmann warf für Reepsholt.  © KATHRIN KRAFT © KATHRIN KRAFT

Matthias Rahmann warf für Reepsholt.

Bei den FKV-Meisterschaften herrschte auf beiden Wurfstrecken Hochspannung. Alle sechs Mannschaften versuchten vom Start an Akzente zu setzen. Die oldenburgischen Vertreter gingen mit leichten Vorteilen aus den Startwürfen in dieses Rennen. Auch die Wurfstrecke in Leerhafe, wo die Frauen zum Wettstreit gerufen wurden, kam den oldenburgischen Boßlerinnen entgegen. Im Schlussspurt setzten sich mit Ardorf bei den Frauen und Reepsholt bei den Männern ostfriesische Vereine klar durch.

Auf der Wurfstrecke in Wiesederfehn wurde zügig gestartet. Alle oldenburgischen Vereine erwischten einen Traumstart und setzten die Kontrahenten aus Ostfriesland unter Druck. Auf dem ersten Streckenabschnitt, auf dem die Wurfkraft ausschlaggebend ist, lagen alle Mannschaften gleichauf. Nach der Aufnahme im Hopelser Forst übernahmen Reepsholt und Pfalzdorf die Regie. Diese beiden Vereine lagen auch im Wendebereich vorne. Auf Platz drei folgte hier der oldenburgische Vizemeister aus Spohle. Grabstede und Kreuzmoor lagen gleichauf. Nach der Wende legte Reepsholt mehr Tempo vor und zog mit einer Serie von exzellenten Würfen davon. Besonders in Holz II wurde Boßelsport vom Feinsten abgerufen. Alle Würfe saßen perfekt und mit 41 Wurf beherrschte „Ostfreesland“ mit Abstand das Geschehen bei diesem Finale. Die restlichen drei Gruppen sicherten mit guten Rundenweiten das Ergebnis ab. Mit 177 Wurf in vier Mannschaftsteilen bewältigten sie diese Wurfstrecke. Hier konnte die Konkurrenz nicht mithalten. Der ostfriesischen Vizelandesmeister aus Pfalzdorf agierte relativ konstant und überquerte mit zehn Wurf Rückstand die Ziellinie. Um den dritten Medaillenplatz wurde hart gekämpft. Spohle und Grabstede liefen hier Wurfgleich über die Ziellinie. Utarp/Schweindorf und Kreuzmoor spielten bei der Vergabe der Medaillenplätze keine Rolle, Utarp erzielte Position fünf. Kreuzmoor musste sich mit dem sechsten Rang zufriedengeben.

In der Frauenkonkurrenz entwickelte sich ein spannender und sehr ausgeglichener Wettkampf. Vier Mannschaften überquerten fast wurfgleich die Wendemarkierung, nur Dietrichsfeld konnte sich nicht mit der Wurfstrecke in Leerhafe anfreunden. Der ostfriesische Drittplatzierte aus Ardorf erwischte einen hervorragenden Tag und überquerte mit vier Wurf Vorsprung als beste Mannschaft die Wendemarkierung. Auch in den Rückrunden ließ das Erfolgsteam aus Ardorf nicht nach, mit einer Topleistung mit der roten Kugel überquerte es mit 42 Wurf die Ziellinie. Hier konnten die restlichen Akteure nur staunen. Der oldenburgische Vizemeister aus Schweinebrück zeigte in beiden Mannschaftsteilen konstanten Boßelsport und sicherte sich mit drei Wurf Vorsprung die Silbermedaille. Um Platz drei, vier und fünf musste eine Meterentscheidung fallen. Das Ergebnis wurde erst in der Gaststätte Bender bekannt gegeben. Collrunge/B.W. spielte an diesem Tag bei der Vergabe von Medaillen keine Rolle.

Der FKV-Vorsitzende Jan-Dirk Vogts fand in seiner Ansprache die richtigen Worte und Boßelobmann Reiner Berends lüftete bei der Siegerehrung das Geheimnis. In der Männerkonkurrenz freute sich der letztjährige Bronzemedaillengewinner aus Grabstede erneut über dieses Edelmetall. Mit 189 Metern Vorsprung nahm der oldenburgische Landesmeister stolz die Bronzemedaillen in Empfang. In der Frauenkonkurrenz waren die Entscheidungen noch spannender. Reitland, Kreuzmoor und Dietrichsfeld gingen wurfgleich über die Ziellinie. Mit Platz fünf und 47 überworfenen Metern zufrieden geben musste sich der ostfriesische Meister „Good wat mit“. Reitland sammelte 61 Meter, dies bedeutete den undankbaren vierten Platz. Besser machte es der oldenburgische Landesmeister aus Kreuzmoor, der mit ebenfalls 94 Wurf und 152 Meters die Ziellinie überquerte. Dies bedeutete für Kreuzmoor den viel umjubelten dritten Platz. Silber ging ebenfalls an den oldenburgischen Verband. Schweinebrück glänzte hier vor allem in der Holzabteilung. Den begehrten FKV-Titel sicherte sich aber mit drei Wurf Vorsprung das Team von „Free herut“ Ardorf. Alle Medaillengewinner ernteten viel Applaus, als sie ihre Medaillen in Empfang nahmen.

Die Sportler verabschiedeten sich mit beiden Nationalhymnen von dieser gelungenen Veranstaltung, wobei der oldenburgische Landesverband zwar keinen Titel errang, aber viele Akzente setzte.