Familie Albarus – Helga, Tido (beide auf Stühlen, von links) und Djure (sitzend) – schaute sich wie viele andere den Standwettkampf im Klootschießen im Stadion des MSC Moorwinkelsdamm in Bredehorn an. BILD: HANS BEGEROW
BREDEHORN/ASTEDERFELD - Auch in Nordrhein-Westfalen wird geboßelt. Eine 15-köpfige
Abordnung des Klootschießer- und Boßelverbandes Nordrhein-Westfalen nahm an
den Deutschen Meisterschaften im Boßeln und Klootschießen teil. Erwin Otten
aus Düsseldorf sowie seine Boßelerkollegen Heinz Brands, Wolfgang Weiner und
Martin Wübbenhorst traten im Boßeln an, machten aber auch keinen Bogen um das
Klootschießen. „Wir haben noch einen Feldkampf betritten“, sagte Heinz
Brands, der aber auf die Tradition der Nordrhein-Westfalen hinwies. Immerhin zum
sechsten Male seit 1999 nahm ein Team aus Nordrhein-Westfalen an einer Deutschen
Meisterschaft teil. Freie Weiden oder Wiesen als Übungsgrund für das
Klootschießen sind in der Gegend um die eng besiedelte Rheinmetropoloe eher
Mangelware. Entsprechend galt die Losung: „Nur nicht Letzter werden.“
Jan-Dirk Vogts, Vorsitzender des Friesischen Klootschießerverbandes, hatte die
zahlreichen Teilnehmer und Zuschauer zu Beginn der Deutschen Meisterschaften auf
dem Wettkampfgelände bei Bredehorn begrüßt. Eine frisch gemähte Wiese bot
den optimalen Wettkampfuntergrund für das Werfen mit der Hollandkugel. Vogts
erläuterte den Zuschauern die Lokalität: „Wir sind hier im Kerngebiet des
Landesverbands Oldenburg.“
Bürgermeister Ewald Spiekermann: „Wir freuen uns, dass die Deutschen
Meisterschaften im Boßeln und Klootschießen in der Friesischen Wehde
stattfinden.“ Den Aktiven gab er mit: „Im Grunde haben sie schon alle einen
Sieg in der Tasche: Sie mussten entsprechende Leistungen aufweisen, um hier zu
starten.“ Und Frieslands Landrat Sven Ambrosy hob den verbindenden Aspekt der
Veranstaltung hervor. „Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Oldenburger,
Ostfriesen – alle vereint durch die Liebe zum Sport, zu unserer Kultur und
unserer Eigenart.“
Am Nachmittag dann entspannte Stimmung beim Klootschießen, diesmal im
Speedway-Stadion, wo die Aktiven und Anhänger es sich auf den grasbewachsenen
Traversen bequem machen konnten. Und Bürgermeister Spiekermann ließ es sich
nicht nehmen, das Abschneiden des Deutschen Jugendmeisters Timo Petznik aus
Grabstede zu verfolgen. Er wurde Zeuge, wie Petznik trotz guter Würfe seinen
Titel verlor. Entspannte Stimmung auch im Lager der Ostfriesen. Familie Albarus
aus Norden schaute sich die Klootschießer-Wettkämpfe an. „Wir sind Fans von
Stefan“, sagte Mutter Helga, die es sich mit den Enkeln Tido und Tobias Djuren
und weiteren Mitgliedern der Familie sowie Freunden in Campingstühlen bequem
gemacht hatte.